10 goldene Regeln für den Schulweg
22.10.2025 / News / Allgemein
Was Kinder und Eltern zum Schulstart beachten sollten
Mehr als 500 Kinder und Jugendliche machen sich in Hitzendorf ab Montag wieder jeden Morgen auf den Weg in die Schule, dazu kommen noch mehr als 100 „Zwergerln“, die den Kindergarten besuchen. Eine besondere Herausforderung also für alle Verkehrsteilnehmer, inbesondere jetzt, zum Start des neuen Schuljahres. Gut, dass die Marktgemeinde Hitzendorf gemeinsam mit Verkehrs- udn Sicherheits-Referent Vize-Bürgermeister Mag. Günther Kumpitsch einen Leitfaden für den sicheren Schulweg erstellt hat. Hier die zehn „Goldenen Regeln“.
Es ist besonders wichtig, gemeinsam mit den Kindern den sichersten Weg zur Schule festzulegen und diesen intensiv zu üben. Gehen Sie dazu den ausgewählten Schulweg regelmäßig mit Ihrem Kind ab (auch NACH Schulbeginn) und achten Sie darauf, welche Herausforderungen sich dabei ergeben. Problematische Stellen sollten Sie gezielt und mehrfach mit Ihrem Kind trainieren, um Unsicherheiten abzubauen.
Beobachten Sie Ihr Kind nicht nur auf dem Hinweg, sondern auch auf dem Nachhauseweg. Nach einem langen Schultag ist der Bewegungsdrang oft besonders groß, weshalb hier zusätzliche Aufmerksamkeit geboten ist.
Das Schulwegtraining sollte morgens oder mittags stattfinden, damit die gleichen Verkehrsbedingungen herrschen wie an einem regulären Schultag. Wochenenden sind weniger geeignet, da das Verkehrsgeschehen nicht vergleichbar ist. Als Faustregel gilt: Ein leichter und kurzer Schulweg sollte mindestens drei- bis viermal gemeinsam gegangen werden. Bei einem längeren und schwierigeren Weg empfiehlt es sich, das Training an mindestens zehn verschiedenen Tagen durchzuführen. Üben Sie lieber öfter und in kurzen Einheiten, damit Ihr Kind nicht überfordert wird.
Um die Gefahren des Straßenverkehrs besser einschätzen zu können, ist es sinnvoll, sich als Erwachsener bewusst in die Perspektive der Kinder zu versetzen. Wir empfehlen Ihnen daher, an besonders gefährlichen oder unübersichtlichen Stellen gemeinsam mit Ihrem Kind in die Hocke zu gehen. Erklären Sie dabei Ihrem Kind genau, worauf es ankommt, und machen Sie deutlich, wie eingeschränkt das Sichtfeld aus Kinderhöhe ist.
Durch diese Übung erkennen auch Erwachsene, wie schwer es für Kinder oft ist, nahende Fahrzeuge rechtzeitig zu sehen oder selbst gesehen zu werden. Wer einmal zwischen parkenden Autos auf Kinderhöhe kniet, wird erstaunt feststellen, wie groß und unübersichtlich die „Monsterautos” aus dieser Perspektive erscheinen. Diese Erfahrung hilft, die Gefahrenstellen bewusster wahrzunehmen und das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr besser zu verstehen und gezielt zu fördern.
Das Überqueren der Fahrbahn zählt zu den gefährlichsten Situationen auf dem Schulweg. Deshalb ist es besonders wichtig, gemeinsam mit Ihrem Kind sichere Übergänge auszuwählen – auch wenn dies bedeutet, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Überqueren Sie niemals die Straße an unübersichtlichen Stellen, etwa zwischen parkenden Autos, Büschen, vor Kurven oder Kuppen. In solchen Bereichen ist das Risiko besonders hoch, da herannahende Fahrzeuge oft schlecht zu erkennen sind oder die Kinder selbst erst spät gesehen werden.
Ideal für das sichere Überqueren sind Fußgängerübergänge, die durch eine Ampel geregelt werden, Mittelinseln oder die Sicherung durch die Exekutive beziehungsweise durch Schülerlotsen. Solche Übergänge bieten deutlich mehr Sicherheit und sollten immer bevorzugt genutzt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, warum das Überqueren an diesen Stellen wesentlich sicherer ist, und üben Sie gemeinsam das richtige Verhalten ein.
Bei Fußgänger-Ampeln sollten Kinder wissen: Grün allein bedeutet nicht automatisch, dass das Überqueren der Straße sicher ist. Es ist wichtig, auch bei grünem Ampelsignal immer nach beiden Seiten zu schauen und besonders auf abbiegende Fahrzeuge zu achten. Fahrzeuge können trotz grüner Fußgängerampel gefährlich werden, wenn sie abbiegen oder nicht rechtzeitig anhalten.
Gerade bei Druckknopfampeln ist Geduld gefragt, denn diese haben oft längere Wartezeiten. Kinder tun sich jedoch häufig schwer damit, längere Zeit ruhig und aufmerksam zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, den Kindern zu erklären, dass bei diesen Ampeln nach dem Drücken des Knopfes eine kurze Zeit vergeht, bis das grüne Signal erscheint – und dass die Ampel dann auch wirklich funktioniert. Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern üben, in dieser Zeit aufmerksam zu bleiben und nicht ungeduldig auf die Fahrbahn zu treten.
Zebrastreifen werden von Eltern oft als besonders sichere Übergänge für ihre Kinder eingeschätzt. Diese Annahme ist jedoch trügerisch: Statistiken zeigen, dass beinahe jedes dritte Kind, das als Fußgänger auf dem Schulweg unterwegs ist, gerade am Zebrastreifen einen Unfall erleidet. Die Schutzwirkung des Zebrastreifens wird also häufig überschätzt.
Obwohl Fahrzeuglenker gesetzlich dazu verpflichtet sind, an Schutzwegen anzuhalten, halten sich viele nicht daran. Besonders problematisch ist, dass Kinder durch zwei Verkehrsspuren schnell verwirrt werden können und die Situation für sie schwer einzuschätzen ist. Zusätzlich sind Schutzwege in Städten oft durch parkende Autos blockiert, wodurch Kinder den Verkehr kaum wahrnehmen können und ihre Sicht stark eingeschränkt ist.
Um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen, ist es wichtig, das Verhalten am Schutzweg intensiv zu üben. Kinder sollten lernen, erst die Fahrbahn zu betreten, wenn diese wirklich frei ist oder alle Fahrzeuge angehalten haben. Nur so lässt sich das Risiko eines Unfalls deutlich verringern.
Besonders in den frühen Morgenstunden oder am Abend, wenn es draußen dunkel ist, spielt die Sichtbarkeit von Kindern eine entscheidende Rolle für ihre Sicherheit auf dem Schulweg. Helle Kleidung mit lichtreflektierenden Materialien hilft dabei, Kinder für andere Verkehrsteilnehmer deutlich besser sichtbar zu machen. Dies trägt dazu bei, das Risiko von Unfällen zu verringern und sorgt dafür, dass Kinder im Straßenverkehr frühzeitig erkannt werden.
Um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu erhöhen, ist es wichtig, Stress zu vermeiden und genügend Zeit für den Weg zur Schule sowie für den Heimweg einzuplanen. Zu enge Zeitvorgaben können dazu führen, dass Kinder unter Zeitdruck geraten. Häufig vertrödeln sie sich unterwegs und versuchen dann, die verlorene Zeit durch Eile wieder gutzumachen. Gerade in solchen Momenten lässt die Aufmerksamkeit nach, was das Risiko für gefährliche Situationen im Straßenverkehr erhöht.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das rechtzeitige Aufstehen am Morgen. Wer morgens genügend Zeit hat, startet entspannter in den Tag und kann den Schulweg konzentriert und aufmerksam zurücklegen, ohne in Hektik zu geraten. Eltern sollten daher darauf achten, keine zu knappen Zeitlimits zu setzen und ihre Kinder zu unterstützen, indem sie gemeinsam ausreichend Zeit für den Schulweg einplanen.
Nach wie vor gilt: Kinder sollten niemals mit fremden Personen mitgehen oder in unbekannte Autos einsteigen. Auch das Annehmen von Geschenken von Fremden ist tabu, denn solche Situationen bergen immer Gefahren. Eltern sollten ihren Kindern außerdem beibringen, einsame Wege und Plätze zu meiden – hierfür darf auch gern ein Umweg in Kauf genommen werden, wenn dadurch die Sicherheit erhöht wird.
Es ist wichtig, dass Kinder wissen: Sie müssen Fremden keine Auskünfte über Familienangelegenheiten geben. Mit klaren Regeln und wiederholtem Einüben dieses Verhaltens sorgen Eltern dafür, dass ihre Kinder in solchen Situationen richtig reagieren und sich nicht in Gefahr bringen.
Eltern sollten ihre Kinder lediglich in begründeten Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen. Wenn Kinder regelmäßig mit dem Auto befördert werden, verlieren sie die Möglichkeit, den sicheren Umgang mit gefährlichen Situationen im Straßenverkehr zu erlernen. Eigenständiges Bewältigen des Schulwegs fördert die Entwicklung wichtiger Fertigkeiten und stärkt die Aufmerksamkeit der Kinder im Straßenverkehr.
Zusätzlich entstehen an Schulen und Kindergärten durch das häufige Halten und Wenden von Fahrzeuglenkern immer wieder riskante Situationen. Solche Manöver schaffen neue Unfallrisiken und beeinträchtigen die Verkehrssicherheit, insbesondere für die kleinen Fußgänger. Die Sicherheit der Kinder steht an erster Stelle – daher sollte der Schulweg, wann immer möglich, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden.
Falls es dennoch notwendig ist, das Kind mit dem Auto abzuholen, ist besondere Vorsicht geboten: Eltern sollten niemals auf der gegenüberliegenden Straßenseite warten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Kind unachtsam und ohne auf den Straßenverkehr zu achten über die Straße läuft, da es in diesem Moment nur die wartende Bezugsperson im Blick hat. Um Unfälle zu vermeiden, sollte das Kind immer auf jener Straßenseite abgeholt werden, auf der es die Schule verlässt.
Die Exekutive spielt eine zentrale Rolle bei der praktischen Verkehrserziehung von Schülerinnen und Schülern der ersten bis dritten Schulstufe an Volksschulen. Im Rahmen ihrer Arbeit beteiligt sie sich aktiv an der Unterweisung der Kinder und unterstützt die Schulen dabei, verkehrssicheres Verhalten bereits im frühen Kindesalter zu vermitteln. Dabei werden insbesondere entwicklungsbedingte Fertigkeiten und Fähigkeiten der Kinder sowie das sichere Verhalten in der realen Verkehrssituation berücksichtigt.
Ein besonderes Augenmerk legt die Exekutive auf die Zusammenarbeit mit den Eltern. Durch die Gestaltung und Durchführung von Elternabenden werden die Erziehungsberechtigten gezielt eingebunden und über wichtige Aspekte der Verkehrssicherheit informiert. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, das verkehrssichere Verhalten der Kinder zu fördern und die Eltern darin zu unterstützen, ihre Kinder auf dem Schulweg zu begleiten und zu stärken.
Im Mittelpunkt der Verkehrserziehung stehen das richtige Verhalten als Fußgänger, Rollerfahrer und Mitfahrer. Um diese Fähigkeiten zu vermitteln, organisiert die Exekutive Lehrausgänge, bei denen zunächst in sogenannten Verkehrsgärten grundlegende Verhaltensweisen eingeübt werden. Anschließend erfolgt das Training in der realen Verkehrswirklichkeit, vorzugsweise im Umfeld der Schule. Durch diese praxisnahen Übungen lernen die Kinder, sich sicher und aufmerksam im Straßenverkehr zu bewegen.
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